Samstag, 17. Mai 2014

Testbericht: Trailroc 245 von Inov-8

Ein nackter Fuß ziert die Produkte von Inov-8. Das Logo der Firma, deren Namen man Englisch aussprechen muss, damit das Wortspiel funktioniert, soll wohl mit seiner taillierten Darstellung an eine Acht erinnern. Gleichzeitig assoziert man "barfuß".

Beim Trailroc 245 handelt es sich jedoch nicht um einen reinen Barfuß-Schuh, aber dennoch um einen Minimalisten. Dämpfung sollte man nicht erwarten. Dafür bekommt man ein Gefühl für den Untergrund, auf dem man läuft.


Beim Reinschlüpfen fällt sofort der angenehme, leichte Sitz dieses Schuhs auf. Er bietet viel Platz im Vorfußbereich, denn er ist gerade geschnitten. Das ist nicht so schön fürs Auge, aber gut für die Zehen.

Des Weiteren fühlt man sich seltsam nackt an der Ferse. In diesem Bereich ist der Schaft sehr flach gehalten. Das reduziert Reibungs- und Druckreize an der Achillessehne. Man fürchtet jedoch zunächst, dass man hinten aus dem Schuh herausrutscht. Das erweist sich schon nach wenigen Schritten als völlig unbegründet, ist aber gewöhnungsbedürftig.

Auch die dünnen Schnürsenkel flachen Querschnitts sind ungewöhnlich, halten aber sicher die Schleife.

Wie läuft es sich nun mit diesem Schuh? Ich habe mit dem Trailroc bisher zwei Ultra-Distanzen zurückgelegt (Harzquerung, Ratinger Rundlauf) und ihn bei diversen kürzeren Trainings-Läufen eingesetzt, so dass insgesamt mehr als 200 gelaufene Kilometer die Basis für diesen Bericht bilden. Dabei war an Untergründen alles dabei, was die deutsche Mittelgebirgslandschaft zu bieten hat: Waldwege, wurzelige Pfade, kieseliger Boden, Matsch und Schlamm, nasse Wiese und Asphalt. Nur auf Fels bin ich nicht gelaufen. Spitze Steine filtert die Sohle prima weg und lässt dennoch genug Gefühl für den Untergrund durch. Die Sohle bietet auf allen genannten Böden festen Halt. Besonders viel Spaß macht das Laufen im Matsch, obwohl Feuchtigkeit sofort durch das Obermaterial eindringt.

Die ohnehin schon recht flexible Sohle weist noch eine Besonderheit für mehr Beweglichkeit auf. Es gibt im Vorderfuß-Bereich eine "Soll-Knick-Stelle". Dort ist das Material dünner gearbeitet. Man kann sich die Funktionsweise wie bei einem Scharnier vorstellen. Somit wird ein guter Kompromiss zwischen Schutz und Beweglichkeit erzielt.

Apropos Schutz, es gibt auch einen Zehenprotektor, der jedoch sehr rudimentär ausgeführt wurde. Bisher erwies sich das für meine Läufe als ausreichend.

Abnutzungserscheinungen sind bisher am Schuh nicht zu beobachten.

Zusammenfassend kann ich feststellen, dass der 245er zu meinem aktuellen Lieblingsschuh geworden ist. Ich habe mich auf Anhieb so wohl darin gefüllt, dass ich ihn direkt nach dem ersten Kurztest zu einem 53-km-Lauf getragen habe. Auf schwierigeren, langen oder unbekannten Trails sowie im Schlamm ziehe ich ihn meinem etwas "barfüßigeren" NB MT10 vor.


Hinweis: Das beschriebene Material wurde von mir herstellerunabhängig im freien Handel erworben.

2 Kommentare:

  1. Wie fallen die aus? Eine Nummer kleiner als gewohnt? Trage sonst 43,5-44 in Straßenschuhen und in meinen Laufschuhen Größe 45 aka 29 cm Innensohlenlänge.

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    1. Hallo Mr. Brown, willkommen auf meinem Blog!
      Die Schuhe fallen normal aus.

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