Donnerstag, 31. Januar 2019

Atemlos durch die Nacht - Diagnose Schlafapnoe


Eine Bettgeschichte


Früher hat sich die Pulsmesserin Sorgen um mich gemacht. Sie lag nachts im Bett wach neben mir (mein lautes Schnarchen lies sie nicht einschlafen) und lauschte voller Sorge, wenn ich zwischen den einzelnen Trompetenstößen keinerlei Geräusche mehr vernehmen ließ. Aber irgendwann atmete ich dann doch weiter. Und ich bin auch jeden Morgen wieder aufgewacht. Insofern wurde der vage Plan, eines Tages ein Schlaflabor aufzusuchen, immer wieder verschoben. Ständige Müdigkeit blieb mein Begleiter. Ich führte sie erst auf niedrigen Blutdruck, später auf Eisenmangel zurück.

Inzwischen ist meine Frau in ein anderes Zimmer umgezogen. Letzte Nacht war es also nicht meine Liebste, die sich an meine Brust schmiegte, meinen Bauch umfing, meine Beine und meine Leiste, ja sogar die empfindlichsten Stellen an meinem Kopf berührte. Nein, ich schlief mit einer kleinen Weißen. Diese helle Kiste an meinem Hals überwacht mittels der an meinem Körper aufgeklebten Sensoren meinen Schlaf. Eine „Nasenbrille“ analysiert dabei die Atemluft. Mittlerweile kommt das Schlaflabor also nach Hause ins heimische Bett.

Als ich Ende letzten Jahres völlig erschöpft den Arzt aufsuchte, überwies mich der ratlose Allgemeinmediziner zum Pneumologen. Richtig, das ist einer der Lungenärzte, deren Zunft kürzlich von einigen ihrer Mitglieder diskreditiert wurde, weil sie saubere Luft zum Atmen in Innenstädten nicht für notwendig erachteten. Der von mir aufgesuchte Mediziner macht aber einen kompetenten Eindruck und außerdem ein erstauntes Gesicht angesichts meines Schlafanalyse-Ergebnisses. Drei Stunden hatte ich des nachts geschnarcht und dabei 40 Mal aufgehört zu atmen. Wenn die Rachenmuskulatur erschlafft, verschließen sich die Atemwege. Der Sauerstoffgehalt des Blutes sinkt. Dann reagiert das Gehirn. Der Tiefschlaf wird verlassen, um die Muskeln wieder zu straffen und ein Weiteratmen zu ermöglichen. Nach Erreichen der nächsten Tiefschlafphase beginnt das Spiel von vorn und wiederholt sich, bis du am nächsten Morgen gerädert aufwachst. Aber der Doktor präsentiert eine Lösung!

Er dreht mir sein riesigen iMac zu. Darauf ist ein selig schlummernder Mann in seinem Bett zu sehen, an dessen Seite eine schöne Frau liegt und seinen Schlaf bewacht. Ich bin sofort einverstanden: „Wann hat die Dame Zeit?“. Doch der Doc meint, ich solle das Werbefoto nochmal genauer ansehen. Das weibliche Modell sei nur abgebildet, um positive Assoziationen zu erzeugen. Da fällt mir die Atemmaske auf, die der schlafende Herr trägt. Daraus ragt ein Schlauch hervor, der mit einem Kompressor auf dem Nachttisch verbunden ist. Das ist also meine künftige Ausstattung für romantische Nächte: ein Atemgerät! Wenn andere in ihren Pyjama schlüpfen, um sich gemütlich zur Ruhe zu betten, werde ich mich wie ein Kampfpilot ausrüsten, der ins Cockpit seiner MIG steigt.


Montag, 7. Januar 2019

Mein Ultra-Abschied, 2. Bach-Tal-Ultra und Ratinger Neujahrslauf

Abschied vom Ultralaufen


Ich habe meinen Abschied vom Ultralaufen beschlossen und mit diesen Worten nun vermutlich eure Aufmerksamkeit gewonnen.
Mitten in der Vorbereitung für den Röntgenlauf brachte mich ein Schmerz in der Leiste um den Schlaf. Seltsamerweise tat es nur im Liegen weh. Angeblich kann man 14 Tage ohne Nahrung überstehen, aber nur 11 Tage ohne Schlaf. Also blieb mir nur eine konsequente Laufpause, um wenigstens am Leben zu bleiben.
Und es fiel mir überhaupt nicht schwer, auf das Laufen zu verzichten. Ich hatte gar keine Lust! Keine Lust auf nichts. Ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit waren meine Begleiter. Das ganze gipfelte in einer ordentlichen Männergrippe, die mich dann zu einem ratlosen Arzt trieb. Die Blutwerte waren so weit in Ordnung, nur das Eisen lag am unteren Ende des grünen Bereichs. Eine Schlafuntersuchung steht noch aus. Am plausibelsten erscheint mir die Selbstdiagnose "Übertraining" nach einem Blick in meine Statistik, die eine Spitze in den Umfängen im September und (zu) viele Wettkämpfe im Oktober zeigt. 
Seit ich eine orthomolekulare Therapie begonnen habe, fühle ich mich besser. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass die Tage wieder länger werden.

Mein derzeitiges Frühstück



2. Bach-Tal-Ultra


Also bin ich vom Läufer zum Laufveranstalter geworden und habe mich auf die Ausrichtung der zweiten Auflage des voriges Jahr ins Leben gerufenen Bach-Tal-Ultras, kurz BaTalU, konzentriert. Und es purzelten die Rekorde! 36 Starter bedeuten Teilnehmerrekord. Die Gesamt-Sieger Christoph Janthur und Michael Schmidt stellten mit 6:45:00 einen neuen Streckenrekord über 62 km auf. Die Siegerin auf der Ultrastrecke, Sandra Sons, verbesserte ihre Vorjahresleistung trotz widriger Wetterverhältnisse um 1 Stunde und 25 Minuten!
Andreas Hintemann meldete nach der ersten Runde über 26 km spontan auf die Kurzdistanz herunter und gewann so die 26-km-Wertung mit einem Streckenrekord von 2:44:00. Erste Frau wurde Britta Ludwig vom TuS Breitscheid, die nach 3:13:00 das Ziel erreichte. Sie hatte dabei das Feld der Kurzstreckler angeführt, das aus organisatorischen Gründen eine Stunde nach den Ultras gestartet war.
Unser Familien-Orga-Team hat den Tag in Gesellschaft der fröhlichen Starter und die vielen guten VP- und Zielgespräche sehr genossen und freut sich schon auf die nächste Austragung, bei der eine Anregung der Starter umgesetzt wird. Dann geht es zuerst auf die längere Schleife in die südlichen Bach-Täler über 36 km, bevor die Ratinger Bach-Täler auf den verbleibenden 26 km erlaufen werden.
Originalabfüllung: Echtes Ratinger Bach-Tal-Wasser

Ratinger Neujahrslauf


Mein erster Tempolauf seit Herbst stand beim Neujahrslauf über 10 km auf dem Programm. Offenbar hat mich das reine Veranstalten des Ultras mehr geschwächt, als wenn ich selbst mitgelaufen wäre. Denn ich war über eine halbe Minute langsamer als voriges Jahr, in dem ich am Vortag die 62 km absolviert hatte. Außerdem habe ich das Sub40-Ziel mit glatten 40:00 denkbar knapp verpasst. Rausgerissen haben es mal wieder die Kinder. Meine Tochter wird AK-Zweite über 5 km und mein Sohn gewinnt die neue AK im 10-km-Lauf.

Wenigstens eine Finisher-Medaille gab es


Der Traum vom gemeinsamen Vater-Sohn-Marathon-Finish


Als ich den Junior mehr und mehr an die längeren Strecken heranführte, hatte ich immer das Bild im Hinterkopf, wie wir eines Tages Hand in Hand ins Ziel eines Marathons laufen würden. Der Traum ist geplatzt! Da ist der Bengel endlich alt genug, um offiziell starten zu dürfen - und schon ist er zu schnell!
Trotzdem möchte ich mit ihm zusammen die Vorbereitung absolvieren - und es noch einmal wissen. Ich werde beim Düsseldorf Marathon Ende April einen letzten Bestzeiten-Versuch starten. Danach hat mich hoffentlich die Ultra-Szene als Läufer wieder!

Da ich dieses Zeug nehmen muss, behalte ich mir vor, mich jederzeit von diesem Schriftstück zu distanzieren!