Der Wupperberge-Marathon (WBM) ist eine von Oliver Witzke
privat organisierte Laufveranstaltung, die jeweils Ende September stattfindet und
in diesem Jahr erstmals auch eine Ultrastrecke im Angebot hat. Um potentiellen
Teilnehmern ein Kennenlernen des Kurses zu ermöglichen, führt Oliver im
Rahmen von Trainingsläufen an ausgewählten Terminen vorab über die Strecke. Unter
dem Motto „Die Wupperberge rocken“ findet am 11.5.2014 einer dieser geführten
Gruppenläufe statt.
Nach meinen offensichtlich etwas zu ambitionierten
Zeitvorstellungen bei der Harzquerung möchte ich demnächst ein paar Läufe ganz
ohne Zeitdruck absolvieren. Daher finde ich mich kurz vor Acht am Rande
Solingens ein. Schon die Anfahrt gestaltet sich äußerst trailig. Auf den
letzten Metern zu den Parkkoordinaten gilt es, eine steile Rampe und extrem
ausgewaschene Spurrillen zu passieren, ohne das Fahrzeug aufsetzen zu lassen.
Es gelingt immerhin 15 Teilnehmern zum Parkplatz vorzudringen.
Kurz darauf macht sich die Truppe auf den Weg, der zunächst drei Kilometer
abwärts führt, bevor er in die Strecke des WBM mündet. Wir steigen dort bei Kilometer
19 des Marathons ein und genießen ab jetzt eine äußerst naturnahe Wegführung,
die vorwiegend auf Single-Trails verläuft. Immer wieder zwingen steile Anstiege
zum Gehen. Oli weist ins Tal: „Letztes Jahr ging es dort lang. Das war zu
einfach!“ Dieser Kommentar sagt einiges über die Pfade aus, die uns erwarten.
Viele in der Gruppe schreckt das nicht, kommen sie doch gerade vom JUNUT oder
bereiten sich auf Biel, Tortour-de-Ruhr oder den Transsylvania vor. Andere
nehmen dankbar Olivers Angebot wahr, sich Abkürzungen führen zu lassen, um so
den nächsten Berg zu umgehen. In diesen Fällen kann die nun führerlose Gruppe
einfach jenen folgen, die sich stolz ins grüne WBM-Finisher-Shirt gewandet
haben, und sich so als Kenner der Strecke ausweisen.
Auf einer der wenigen Passagen, die das Nebeneinanderlaufen
als Gruppe erlauben, begegnet uns ein großer, herren- und leinenloser Hund. Diese
jedem Läufer wohlbekannte Situation entwickelt sich jedoch ganz anders als
gewöhnlich. Angesichts der auf ihn zukommenden Übermacht klemmt der Hund den
Schwanz ein und flieht zu seinem Herrchen, das sich als Frauchen herausstellt,
und versteckt sich dahinter. Diesmal ist es an uns, fröhlich zu rufen: „Keine
Angst, wir wollen nur spielen!“
Und spielerisch durchspringen wir die matschige Landschaft,
vorbei an plätschernden Bächen und der gut gefüllten Wupper, manchmal sogar an Felsen
und an ausgewählten Sehenswürdigkeiten des Bergischen Landes, wie z.B. dem
Rüdenstein. Wir erleben heute Höhepunkte im doppelten Sinn. Und dabei geht es ganz
entspannt zu. Immer wieder wird - oft an aussichtsreichen Stellen - gewartet,
bis sich die Gruppe erneut als solche zusammengefunden hat. Die Pace pendelt
sich irgendwo jenseits der acht min/km ein.
Nach 26 Kilometern ist der Parkplatz wieder erreicht, wo der
Organisator zu einem opulenten Imbiss einlädt. Weizenbier, Wasser und Cola sind
genauso wohlfeil wie liebevoll belegte Brote, Gurke, Apfel, Bananen, Erdnüsse, zwei
Sorten Kuchen und Haribo. Das alles hat Oliver in zwei Rucksäcken und einer
großen Kiste herbei geschleppt. Indem er auch dem Busfahrer einen Griff in die üppige
Verpflegungsbox gewährte, konnte er diesen zu einem außerplanmäßigen Halt auf
freier Strecke bewegen und so seinen Anmarsch wenigstens etwas verkürzen.
Olivers außergewöhnlichem Engagement haben wir also nicht nur einen
genussvollen Vormittag mit Rundum-Bespaßung im Gelände zu verdanken, sondern
auch noch ein Picknick im Grünen!
Und für den harten Kern geht das Animationsprogramm noch
weiter. Einige lassen sich noch die 32 Extra-Kilometer der neuen Ultra-Strecke
zeigen. Ich bin ganz froh, dass meine muttertaglichen Verpflichtungen mir die
Entscheidung über eine Verlängerung abnehmen, denn die bis jetzt erlaufenen 850
Höhenmeter haben meinen Beinen schon leicht zugesetzt. Aber ich komme definitiv
wieder!
" potentielle Teilnehmer "
AntwortenLöschenwie sich das anhört ?
Warum haben Männer immer schmutzige Waden
frage ich mich nicht erst heute
nachdem ich sie bei meinem letzten Lauf öfter vor Augen hatte
reine Kunstwerke
meine sind immer sauber
auch nach langen Regenläufen
liegt es vielleicht doch am leichten Laufstil ?
oder was ?
Schöner Muttertag !
Wie hört es sich an?
LöschenDie Wadenverschmutzung hängt nach meiner Beobachtung nicht vom Geschlecht, sondern vom Laufstil ab. Wer die Beine hinten richtig hochwirft, der beschleunigt damit auch die Dreckpartikel an der Sohle, die dann auf der Läuferrückseite landen. Man kennt den Effekt auch vom Radfahren bei Regen. Die im Ultra-Schlappschritt unterwegs sind, bleiben sauberer.
Nicht alle Mütter hätten Gefallen an so einem Muttertagsprogramm. Da bist du eher die Ausnahme.
Wow, was für ein Lauf. Da wäre ich auch über das Muttertagsprogramm froh gewesen. Alleine die Anfahrt ohne Aufsetzen wäre für mich schon das Abenteuer schlechthin gewesen.
AntwortenLöschenViele Grüße, Claudi
Ich habe mich auch erst den Abhang hinuntergestürzt, nachdem ich gesehen habe, dass die anderen dort ohne Aufzusetzen durchgekommen sind ;-)
LöschenDas liest sich nach einem ausßergewöhnlichen Erlebnis in handverlesener Runde! Finde ich gut, dass da jemand so etwas organisiert. Und welchen Lauf wirst Du wählen, "nur" Marathon, oder ultra?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Elke
Die Entscheidung muss ich erstmal nicht treffen, da ich am WBM-Termin schon andere Pläne habe.
LöschenEin Hoch auf die Organisatoren :-)
AntwortenLöschenDas scheint ein tolles Erlebnis gewesen zu sein. Abenteuer pur, Anfahrt mit inbegriffen.
Und die Waden .... die sehen einfach super aus.
Schmutzige Kinder sind gesund. Ach nee, schmutzige Läufer sind gesund :-))))
Dem Hoch kann ich mich nur anschließen!
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