Montag, 17. August 2020

Ein überraschendes MRT-Ergebnis

Ferse (Quelle: Wikipedia)
 Seit Herbst 2018 laboriere ich mit Schmerzen in der rechten Ferse und in der linken Leiste herum. Mittlerweile ist unbeschwertes Laufen überhaupt nicht mehr möglich. Selbst beim Gehen spüre ich Fersenpein.

Bisher hatte ich versucht meiner Verantwortung als Körperbesitzer selbst nachzukommen. Inzwischen muss ich aber konstatieren, dass alle Versuche mit Alternativsport sowie Dehn- und Kräftigungsübungen keine wirkliche Verbesserung gebracht haben. Ich brauche doch einen Arzt!

Als Sofortmassnahme zur Entlastung der Ferse werden Einlagen mit fünf Millimeter Fersenerhöhung verschrieben. Bemerkenswert ist hier, dass sich Arzt und Einlagen-Expertin einig sind, dass die hochgestellte Ferse nur als Therapiemassnahme gedacht ist und keine Dauerlösung sein soll.

Der Sportmediziner findet meine Fußfehlstellung gar nicht soo schlimm. Die Schuhexpertin spricht von stark verspannter Fußmuskulatur. Zusätzlich zu den Einlagen gibt es noch ein Schmerzpflaster für die Ferse und den tröstliche Hinweis, es würde zwar lange dauern, aber wieder werden.

Dann folgen MRT-Untersuchungen für Leiste und Ferse. Die dauernde Entzündung des Achillessehnenansatzes ist schon auf den Knochen übergegangen, wo sich ein Ödem gebildet hat. Die schmerzende Leiste erweist sich nur als Symptom schlimmeren Übels. Zwar gibt es auch dort eine kleinere entzündliche Reizung, das eigentliche Problem (das ohne MRT niemals zu entdecken gewesen wäre) liegt im Schambein. Dort hat sich ein ziemlich großes Ödem gebildet. Entzündungen im Schambein zeigen sich oft nicht als lokale Schmerzen, erfahre ich. Es tue irgendwo anders weh, was die Diagnose erschwere. Da die Adduktoren ihren Anfang am Schambein nehmen, bekomme ich auch eine Erklärung für meine vermeintliche "Adduktoren-Zerrung"!

Die Ferse wird als hinreichend versorgt angesehen. Mit den Einlagen sind meine Schmerzen beim Gehen bereits verschwunden. Dazu gibt es noch sechsmal Physiotherapie. Das Schambein bereitet viel mehr Sorge. Außer Ruhe ist kaum eine Therapie möglich. Mario Götze sei drei Monate nach Hawaii geschickt wurden, um sich auszukurieren, meint der Arzt. Da ich das für mich ausschließen muss, sieht er für mich stattdessen Akkupunktur und ein homöopatisches Mittel vor. Offenbar ist die Aufschrift "Nur für Schropfköpfe" auf dem Abfalleimer in der Praxis doch kein Witz. Aber in meiner Situation bin ich bereit jeden Strohhalm zu greifen.

Dass ich mit dieser Symptomatik noch so lange sportlich aktiv sein konnte, erstaunt den erfahrenen Sportmediziner. Er führt es auf die verminderte Schmerzempfindlichkeit des Ultraläufers zurück. "Wenn ich Sie in 10 Jahren mal in der Stadt treffe, habe ich Ihren Namen wahrscheinlich vergessen. Aber an Ihre spezielle Geschichte werde ich mich sofort erinnern!

Als Sport komme zunächst nur noch Schwimmen und Dehnen in Frage, rät der Arzt. Nach zwei frustrierenden Kraul-Versuchen belasse ich es vorerst beim Dehnen.

6 Kommentare:

  1. .... aber ob Du in 10 Jahren den Arzt auf der Straße wiedererkennst? Immerhin wirst Du ihm dann berichten können, ob die Therapie von anhaltendem Erfolg gekrönt wurde.
    Und die Hawaii-Option würde ich nochmal prüfen. Da kannst Du auch ausgiebigst kraulen ;-)
    Gefahr erkannt, Gefahr gebannt - gute Besserung und liebe Grüße
    Elke

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    1. Hawaii brauche ich nicht, ich arbeite ja da, wo andere Urlaub machen ;-)
      Danke dir und viele Grüße!

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  2. Vermutlich hat dir die Treppenlauferei letztens den Rest gegeben, auch das Schambein-Problem kenne ich (und habs zum Glück selbst wegbekommen), kam alles von zu schnellen/intensiven Vorfuß-Einheiten. Die gute Nachricht: das wird wieder :-)
    Und du bist ja offenbar in guten therapeutischen Händen, gute Besserung!

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  3. Also Dehnen ist als Alternativsport doch viel zu langweilig ... und das ein Ultra- Läufer schon nach 2 Kraul- Versuchen aufgibt, geht doch gar nicht.
    Geduld junger Mann! Beim Kraul- Lernen und bei der Genesung:-)
    Und von mir noch ganz viel gute Besserung
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Das Schöne am Laufen ist doch, dass es unkompliziert überall möglich ist. Das ganze Drumherum beim Schwimmen hält mich irgendwie ab. Werde wohl Ultra-Dehner ...

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