Dienstag, 2. Oktober 2018

Podestplätze beim Seelauf in Essen

Wenn die Anreise beinahe aufregender ist als der Wettkampf 

Einen Tag nach dem Kaiserpark-Ultra zog es mich schon wieder nach Essen. Eigentlich zog es mich nicht, sondern es fuhr mich. Es fuhr mich mein Sohn! Mit seinem frisch erworbenen "Führerschein ab 17 Jahren für begleitetes Fahren".

Möglicherweise bin ich noch der bessere Autofahrer. Auf der kurzen Laufstrecke von 14,2 km habe ich jedoch keine Chance mehr gegen den Junior. Er prescht mit seinem Trainer davon. Und ward nicht mehr gesehen. Auch die führende "Frau" läuft mit ihrem Coach im Spitzenfeld außerhalb jeder Reichweite. Sie ist erst 16 Jahre alt und wirkt durch ihre schlanke Gestalt noch weit jünger.

Startbogen am Baldeneysee

Ich laufe, wie gestern, ein sehr einsames Rennen. Nach dem Gerangel auf den ersten Metern überhole ich nach ca. 3 km einen Mitstreiter. Das war's. Dann nur noch: ein Mann und seine Uhr. Man könnte das herrliche Herbstwetter hier am Baldeneysee preisen. Doch eigentlich nervt das Blenden der tiefstehenden Sonne. Nach der Wende dann endlich Schatten im Gesicht. Dafür habe ich jetzt Gegenwind. Irgendwas ist ja immer.

Kilometer 10 passiere ich exakt nach 39:59. Besser als neulich in Hamminkeln! Das lässt hoffen, will ich doch schneller sein als vor zwei Jahren. Damals verpasste ich mit 0:57:55 knapp das AK-Podest. Heute will ich mit Medaille behangen und Sachpreisen beladen die Rückreise antreten!

Derart motiviert, kitzele ich mir eine Endbeschleunigung heraus und bin nach 0:56:10 zurück am Bootshaus - fünfeinhalb Minuten nach dem Junior, der unterwegs eine neue 10-km-pB aufgestellt hat, die nun auf keiner Urkunde steht. Da muss er demnächst wohl nochmal ran.

Der Preis für's Auslaufen nach dem Wettkampf: Anstehen am Büfett

Doch vorerst dürfen wir uns am Frühstücksbüfett gütlich tun, das im Startpreis von 14 Euro enthalten ist. Gekochte Eier, Currywurst, Aufschnitt, Obst, Kuchen, Brötchen, Kaffee, Bier und vermutlich noch einiges mehr ist aufgetafelt. Kein Wunder, dass morgens nur noch sieben Nachmeldeplätze zu haben waren.

Während wir die frisch geduschten Leiber befüllen, werden wir mit Chansons unterhalten, die eine Sängerin live auf der Sonnenterrasse für uns vorträgt. Passend zum jeweiligen Liederthema wechselt sie ihr Kostüm.

Chansons auf der Seeterrasse

So wird uns die Zeit bis zur Siegerehrung nicht lang. Natürlich hat der Nachwuchs seine Altersklasse gewonnen. Diesmal schaffe auch ich es auf's Treppchen und nehme als AK-Zweiter meine Medaille entgegen. Während sich mein Sohn über Zirkuskarten freuen darf, gewinne ich einen Freistart beim MartinsRun. Ich werde berichten.

Das ersehnte Metall

6 Kommentare:

  1. Das erste Bild sieht wie ein Ölgemälde aus. Wie gemalt.
    Erfreue dich daran, das du wenigstens noch besser als der Junior Autofahren kannst :-)))
    Glückwunsch zum 2. AK Platz. Tolle Zeit. :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Danke, Helge! Die Morgenstimmung am See war das frühe Aufstehen wert.

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  2. Schlag auf Schlag, eine Platzierung nach der anderen, dazu noch gleich zwei aus der Familie................und noch ein Freistart für das nächste Abenteuer, ich glaube, du wirst süchtig, ja, Erfolg macht süchtig, bin gespannt, wie es weitergeht, pass gut auf dich auf !

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    1. So ist es wohl. Am Samstag steht schon der nächste Termin im Kalender. Dann wird es endlich ruhiger bis zum Ultra Ende Oktober.

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  3. Wo habt Ihr eigentlich Eure Abos bestellt, die aufs Treppchen? Glückwünsche an Euch beide zur prima-Leistung!
    Tja, nachdem Dich der Junior beim Laufen schon abhängt, schließt er auch beim Autofahren auf. Wo war denn Dein Puls höher, beim lauf oder als Beifahrer? ;-)
    Liebe Grüße
    Elke

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    1. Der Junior bestellt die Tickets bei seinen Trainern. Die bauen ihm dann einen Plan. Ich muss da als Autodidakt auskommen.
      Den höchsten Puls hatten wohl die Fahrer hinter uns, da sich der Junior exakt an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hielt.

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