Warum lecken Tiere ihre Geschlechtsteile?
Weil sie es können!
Schwarz-gelber Mannschaftsbus
Und so besteigen mein Sohn und ich am frühen Morgen des 6.7.2013 einen in den Vereinsfarben Schwarz-Gelb lackierten Mannschaftsbus, der das "Marathonteam Ratingen" zum Start des Halbmarathons in Himmelgeist bringt. Die Aufregung wächst mit jeder Minute, die der Startschuss näher rückt. Bei einem Spendenlauf seiner Schule hatte der Junior 12 Runden á 2,2 km absolviert und so die Gewissheit erlangt, auch einen Halbmarathon finishen zu können. Trotzdem sind wir beide nervös. Das Lampenfieber gehört zu jedem Wettkampf dazu, aber diesmal ist es besonders. Mute ich dem Jungen nicht doch zu viel zu? Die körperlichen Auswirkungen der Anspannung zwingen uns beide in letzter Minute nochmal auf's Dixi.
La-Ola fällt heute aus
Die Cheerleader posieren für meine Kamera |
Rabenvater
Für heute sind 26 Grad vorhergesagt, doch zum Glück liegen gefühlte 70% des flachen Rundkurses im Schatten. Und nahezu aller zwei Kilometer werden wir mit Wasser versorgt. Insgesamt neun Verpflegungspunkte haben die Veranstalter organisiert. Etwa nach der halben Strecke gibt es zusätzlich zum Wasser auch Iso, dessen Geschmack mein Sohn begeistert lobt. Kurz danach erkundigt sich ein besorgter Läufer nach dem Befinden meines Jungen und hält mich wahrscheinlich für einen Rabenvater.
Einbruch
Ein paar Hundert Meter weiter muss der Filius tatsächlich kämpfen, als es den kurzen, knackigen Anstieg auf die zweite Brücke zu bewältigen gilt. Unsere bisher konstante Pace bricht jetzt bis zur nächsten Verpflegungsstation ein. Danach spenden Bäume endlich neuen Schatten, und wir können wieder unser Tempo aufnehmen. Doch etwa ab km 15 endet die Allee und mit ihr der Schatten. Inzwischen ist es auch wärmer geworden. Und es geht in die kritische Phase eines Halbmarathons. Zwischen km 16 und 17 fällt man oft in ein Loch, bevor man sich dann zum Endspurt motivieren kann. So geschieht es auch heute. Mein Sohn nimmt sich vor, ab km 18 in die Endbeschleunigung zu gehen und sich bis dahin noch etwas auszuruhen.
Hand in Hand ins Ziel
Tatsächlich zieht er bei der 18-km-Marke das Tempo so stark an, so dass ich ihn lieber wieder etwas bremse. Wir beginnen zu überholen und kommen schon bald zum einzigen Stimmungsschmelztiegel der Strecke. Das Ziel ist dort in Hör- und Sichtweite. Doch dem Veranstalter gefällt es, uns in einer scharfen Kurve zunächst einmal in die dem Ziel entgegengesetzte Richtung zu schicken. Mental ist das nicht einfach. Jetzt liegt jedoch kein ganzer Kilometer mehr vor uns. Mein Stammhalter zeigt Reserven und ist sogar zu einem Endspurt fähig. Ein Konkurrent kommt in Reichweite. Wir nähern uns - und überholen. Noch ein Einzelläufer gerät ins Visier. Sein Rücken wird unser Ansporn. Kurz darauf ziehen wir vorbei. Dann greift mein Sohn meine Hand, und noch bevor die Uhr auf 2 Stunden springt, laufen wir beide gemeinsam ins Ziel.
Laufen besser als Stillen
10. Himmelgeister Halbmarathon |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen