Dienstag, 7. Januar 2020

Kurz in Kurz/Kurz - Ratinger Neujahrslauf 2020

"Machen wir's kurz", meinte die Leiste am Vortag, als sie mich nur unter Schmerzen Gehen und kaum auf's Rad steigen ließ. Also meldete ich mich erstmalig für die 5-km-Kurzdistanz beim Ratinger Neujahrslauf an und hoffte auf eine nächtliche Spontanheilung, unterstützt durch innerliche Anwendung von Voltaren.

Seltsamerweise erweist sich der Körper beim Einlaufen tatsächlich als recht folgsam. Und so stehe ich wieder mit dem Töchterchen an der Startlinie. Beide peilen wir eine Zeit unter 20 min an. Ich fühle mich aus irgendeinem Grund prächtig, während dem Mädel hartes Schwimmtraining in den Knochen steckt. Zwölf Kilometer, verteilt auf drei Einheiten am Tag, hat sie im Wasser absolviert. Trotzdem zieht sie auf dem ersten Kilometer an mir vorüber.

Immer wieder werde ich namentlich angefeuert. Auch wenn ich die Rufer nicht ausmachen kann, sei ihnen mein Dank an dieser Stelle versichert! Es wird wohl noch lange dauern, bis mir derlei Publikumsgunst auch auf dem sächsischen Pflaster zuteil wird.

Der Applaus trifft auf meinen frohen Mut. Bestes Laufwetter, unterstützt zusätzlich mit hohen einstelligen Temperaturwerten bei völliger Windstille. Erstmals in diesem Jahr kann ich in Kurz/Kurz  (kurze Hose und kurzes Shirt) laufen. Vielleicht ist es der fehlende Ballast langer Kleider, der mich heute seit langem mal wieder eine etwas schneller Pace anschlagen lässt. Wenn auch die Geräuschkulisse beachtlich ist. "Hör auf zu stöhnen!", pubertiert kommentiert meine Tochter, als ich sie nach 3 km überhole.

Spätestens jetzt pariere ich auch alle Angriffe von hinten. Und auf der Zielgeraden überhole ich auch noch ein bisschen, bis nach 19:24 meine Nettozeit erfasst wird. Zuerst empfange ich meine Medaille, dann meinen Nachwuchs. Sie wird mit 19:44 zweite Frau im Gesamteinlauf!

Ihre Siegerehrung auf dem Ratinger Marktplatz gerät zum Trauerspiel. Während die männlichen Sieger prächtige Pokale erhalten, gehen die Damen leer aus. Da müssen die Organisatoren vom ASC in Sachen (Gender-)Gerechtigkeit noch ein wenig nacharbeiten. Immerhin, es gibt für alle Sieger Einkaufsgutscheine und für die Frauen die Nachricht, Pokale würden nachgereicht. Aber da die Altersklassensieger später auch geehrt werden, kommt die Tochter doch noch zu einem kleinen Pokal. Und ich gewinne bei der anschließenden Tombola Notizbuch und Taschenlampe. Laufen lohnt sich!

8 Kommentare:

  1. Hat deine Tochter schon ne eigene Vitrine? Wenn das so weiter geht braucht sie die bestimmt.
    Ein gutes neues Jahr euch.

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    1. Dir auch viel Spaß in 2020!
      Sie hat schon einen Schrein, da sich durch das Schwimmen schon einiges angesammelt hat.

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  2. Na da habt ihr ja ganz schön abegräumt :-)
    Beachtliche Zeit. Ziemlich schneller Jahrestart.
    Ob du wohl nach 12 km Schwimmen genau so schnell gelaufen wärst?
    Glückwunsch auch an die Tochter
    Liebe Grüße
    Helge

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  3. Kurz/kurz am Neujahrstag laufen zu können hat schon was, hoch lebe der Rheinlandwinter.
    Schöne Zeiten habt ihr gelaufen, ein toller Jahresstart!

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    1. Danke, in Sachsen ist es im Moment auch nicht kälter.

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  4. Schönes Vater-Tochter-Duell, das lässt auf manche Folgeereignisse in 2020 ausblicken. Wir dürfen gespannt sein, was das Dir verehrte rote Buch da alles verzeichnen wird! Glüchwunsch zu Euren prima Zeiten!
    Liebe Grüße
    Elke

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    1. Danke, Elke! Das rote Buch ist schon in den Besitz des weiblichen Nachwuchses übergegangen.

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