Sonntag, 1. Dezember 2013

Auf die Länge kommt es an - Spritzen nur mit Gummi

Früher hatten Fahrräder Schutzbleche, die diesen Namen verdienten. Heute ist "kurz" cool. Noch cooler ist "ohne". Das sieht schick aus und spart Herstellungskosten.

Wer auch bei Schmuddelwetter radelt und dabei auf unbefestigten Wegen unterwegs ist, sehnt sich nach einem ordentlichen Spritzschutz. Besonders wichtig ist er am Vorderrad, da Schlamm und Sand sonst direkt ins Kettenblatt geschleudert werden.

Abhilfe kann ein Spritzlappen schaffen. Da die im Handel erhältlichen Gummis zu kurz sind (man kennt das ja), habe ich mir einen hinreichenden Spritzschutz selber gebastelt.

An meinem alten Fahrad hatte ich deshalb einen Spritzschutzlappen aus dem Fahrradhandel mit einem weiteren verlängert. Das ergab eine ausreichende Länge.

Am neuen Rad sind die Schutzbleche etwas schmaler, so dass die vorgesehene Aufhängung der handelsüblichen Spritzlappen am Rad schleifte. Deshalb hatte ich mir aus einem der Lappen selbst einen Spritzschutz geschnitten und mit Draht befestigt.
Spritzlappen - zu kurz

Leider erwies sich diese Länge bei Beginn der nassen Jahreszeit als unzureichend. Deshalb habe ich mir heute einen längeren Spritzlappen selbst geschnitten.

Lediglich eine Schere und ein Handbohrer dienten mir dabei als Werkzeug. Das Ganze war in weniger als 10 Minuten erledigt.

Schere und Handbohrer

Es gibt sicher billigeres Gummimaterial. Ich habe beim Obi aber nichts Passenderes gefunden als eine Gummi-Fußraum-Matte fürs Auto (43 cm x 30 cm) für gut 5 Euro. Zur Befestigung diente mir Bindedraht aus der Gartenabteilung.
Material: Fußmatte und Bindedraht

Beim Zuschneiden habe ich die volle Breite der Matte (30 cm) als Lappenlänge ausgenutzt. Man könnte theoretisch mehrere Spritzlappen aus einer Fußmatte schneiden.
Längenvergleich alter und neuer Spritzschutz
Den alten Spritzlappen nutzte ich als Schablone, um die Löcher in den neuen Gummi zu bohren. Danach wurde schnell der Draht eingefädelt und das Ganze am Schutzblech befestigt. Nach dem Verdrillen der Drahtenden habe ich die überstehenden Enden mit der Schere gekürzt. Und fertig war das Rad zur Probefahrt.
Delhi Cube Pro mit neuem, 30 cm langen Spritzschutz
Leider ist für morgen kein Regen agesagt!


Kurzfassung zur Bauanleitung Fahrrad-Spritzlappen (hier für Cube Delhi Pro)

Zeitaufwand: 10 min
Material:       Kfz-Fußmatte aus Gummi, Blumenbindedraht
Werkzeug:    Schere, Bohrer
Kosten:        < 6 Euro



6 Kommentare:

  1. Ein guter Mann im Haus
    erspart den Handwerker
    Ideen muss man haben
    hoffentlich hält es auch
    mit dem Blumendraht sieht schon ein wenig seltsam aus
    aber der wird auch bald dunkel !! ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wenn der Lappen zu schwer ist, könnte sich der Draht durchs Gummi schneiden, bis er abfällt.
      Ist der Lappen zu leicht, weht er im Fahrtwind nach oben und schützt nicht mehr.
      Ich glaube, die Fußmatte war da ein ganz guter Zufallstreffer.
      Schwarzer Draht wäre sicher schöner, aber der grüne war eben "da".
      Man könnte bestimmt auch ordentlich Anreißen und formschöner Ausschneiden ...
      Ich fahre ja nur im Dunklen ;-)

      Löschen
  2. Selbst ist der Mann!

    Nicht sehr hübsch, aber effektiv. Das zählt!

    Viele Grüße
    Rainer

    AntwortenLöschen
  3. Wer denkt bei dieser Überschrift an Schutzbleche? :-)

    Vom Aussehen her natürlich kein Highlight aber wenns nützt ist alles andere egal!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Woran hast du denn gedacht?! ;-)

      Bin eben Pragmatiker. Du scheinbar auch - zumindest verwendest du das gleich praktische Kinderwagenmodell, das wir damals auch hatten.

      Löschen