Montag, 1. Oktober 2018

Des Kaisers neue Runden - mein 2. Kaiserpark-Ultra

Bei meinem 2016er Kaiserpark-Ultra-Debüt hatten 30 Runden nicht genügt, um das zentrale Kunstwerk im Park wahrzunehmen. Insofern muss ich dort dringend noch einmal starten. Schließlich will ich den damals sturmdurchtosten Kaiserpark auch bei Kaiserwetter erleben. Dazu bietet sich heute Gelegenheit.

Läufer auf der Strecke durch den Kaiserpark

Dem wolkenlosen Herbsthimmel zollen wir Läufer morgens zwar noch fröstelnd Tribut, doch schon nach ein paar Runden heizt uns der Sonnenschein ein. Vielleicht liegt es auch an dem Tempo, welches mein Begleiter anschlägt, dass mir warm wird. Er will die Runden in wechselnden Tempi laufen. Als er plötzlich die Pace unter 4 min/km drückt, wird mir klar, dass ich die verbleibenden 25 Runden wohl allein laufen werde.

"Linkin Park"-Gedenkstätte, um Depression zu entstigmatisieren

Es ist ein einsames Geschäft. Etwas Abwechslung bringen die Läuferbegegnungen beim Überrunden. Hin und wieder lässt sich auch ein Gassigänger blicken. Beim Kalorienkonsum kann ich mit den anderen Erholungssuchenden scheinbar nicht mithalten. Während ich mich mit drei Bechern Wasser unterwegs begnüge, gönnt sich ein Raucher auf einer Bank inzwischen drei Dosen Energydrink. Auch ein Eichhörnchen bunkert emsig Eicheln, die es von einer Seite des Weges auf die andere schleppt. Irgendwann hat es sich wohl an die Läufer gewöhnt. Es erwartet mich männchenmachend und präsentiert seinen weißen Bauch.

Kaiserliche Karrosse kaiserlich geparkt am Kaiserpark

Mein eigener weißer Bauch präsentiert sich bald darauf mit lauten Geknurre. Nach der letzten Runde labe ich mich an veganem Möhrenkuchen und ebenso tierfreiem Bananenbrot, das Svenja, die Veranstalterin, gebacken hat. Sie ist etwas unsicher, ob sie mich als Sieger feiern soll. Denn bei meinem anfänglich-schnellen Begleiter gab es Unstimmigkeiten mit der Rundenzählung. Da seine Uhr nur 44, statt der ausgeschriebenen 45 km angezeigt hatte, war er auf eine weitere 1,5-km-Runde geschickt worden. Angesichts der Tatsache, dass ich ihn nicht überholt habe und auch meine Uhr nur 44 km anzeigt, empfangen wir ihn nach seiner „Strafrunde“ mit dem ihm gebührenden Jubel.

Auch ich habe Grund zum Jubeln, denn ich konnte mit 3:43:36 meine "Kaiserpark-pB" um fast achteinhalb Minuten verbessern.

8 Kommentare:

  1. Mitten in Essen kann man also einen Ultra laufen, das war mir neu. So langsam entdecke ich die interessanten Dinger :-)
    Glückwunsch zum (letztlich) zweiten Platz!
    Die Frage sei erlaubt: der Junior wollte nicht?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, mit dem Jungen war ich am Folgetag unterwegs. Auch in Essen. Fortsetzung folgt ...

      Löschen
  2. Glückwunsch zum 2. Platz im Kaiserpark. Bei kaiserlichem Wetter und mit tierischen Fans. Und der Sieger durfte noch eine Ehrenrunde drehen.
    Ehre, wem Ehre gebührt :-)
    Liebe Grüße
    Helge

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke. Er hatte anfangs noch angemerkt, dass ein richtiger Ultra ja erst ab 50 km anfängt. Insofern war eine Zusatz-Runde eigentlich noch zu wenig ;-)

      Löschen
  3. Einen rauchenden Läufer ah ich auch in Berlin, wie machen die das bloß? Mit nur 3 Bechern Wasser so eine Zeit hinzulegen, das nenne ich mal ressourcenschonenden Antrieb und sollte in die aktuelle Diesel-Diskussion einfließen! Glückwumsch zum Vize!
    Liebe Grüße
    Elke

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, ich habe den Tank dann nach dem Lauf wieder befüllt.
      Der Raucher war nur Raucher, kein Läufer!

      Löschen
  4. " fast achteinhalb Minuten verbessern " - stark ! Solange es so weiter geht......................

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Man muss beim ersten Start einfach nur langsam genug laufen ;-)

      Löschen