Montag, 21. November 2016

Kaiserpark Ultra

Ein Sturmtief fegt über den Westen Deutschlands. Wir fegen durch den Kaiserpark.

Hätten Svenja und Dennis John nicht zum Kaiserpark-Ultra über 45 Kilometer eingeladen, würde ich mir windgepeitschte Baumkronen und von Böen aufgewirbeltes Herbstlaub gemütlich vom Sofa aus anschauen. So aber bin ich mittendrin im Kaiserpark und in den tobenden Elementen.

Dreißig Runden durch den Park sind zu drehen! Die nächste Stufe ist Hallen-Marathon.

Laufstrecke im Morgengrauen
Dennis markiert mit erstaunlicher Beweglichkeit auf der ersten Runde die Strecke, indem er in vollem Lauf kurz in die Hocke geht und Kreidestriche zieht. Spätestens nach der fünften Runde setzt aber eine gewisse Streckenkenntnis ein, so dass vom Regen verwaschene Markierungen durchaus zu verschmerzen sind.

Ich lerne Marcel kennen, und zwar ziemlich gut. Denn als Führungsduo kommen wir etwa zur Halbzeit zu der Übereinkunft, bis zum Schluss gemeinsam zu laufen. So bleibt genügend Zeit für ausführliches Läufergespräch. Es stellt sich heraus, dass wir die gleichen Vorlieben hinsichtlich Drogenkonsum und Ernährung haben. Nun ja, mancher hätte statt "Vorlieben" vielleicht von "Einschränkungen" gesprochen. Trotzdem malen wir uns schon aus, wie wir den ganzen Nachmittag hochzufrieden auf der Couch liegen und rumfressen werden.

Zunächst begnügen wir uns jedoch mit je einem Tässchen Tee nach der 16. und der 25. Runde. Die Verpflegungsstation wurde aufgrund der Witterung in einen Parkpavillon, etwas abseits der Strecke, verlegt. Somit gilt es, Umwege zu minimieren.

Während wir dem Wind beim Verdunsten der Pfützen zusehen können, geht allmählich die "Streckenkenntnis" in ein "Jetzt habe ich aber wirklich alles gesehen" über. Und auf der letzten Runde ist die Freude groß, nie wieder den windausgesetzten Gipfelgrat ehemaligen Bahndamm, der den Park nach Osten begrenzt, erklimmen zu müssen. Immerhin haben wir auf der eigentlich flachen Strecke etwa 300 Höhenmeter gesammelt, als wir nach 3:51:59 die virtuelle Ziellinie überschreiten.

Das unsichtbare Kunstwerk im Park*
Rechtzeitig zum Mittagessen sitze ich wieder zu Hause am Tisch, prahle mit meiner umfassenden Kenntnis des Kaiserparks und lasse stolz meine Urkunde herumgehen. Doch als mein Sohn fragt, ob ich denn auch das auf dem Leistungsnachweis abgebildete Kunstwerk gesehen hätte, muss ich passen. Da werde ich wohl beim nächsten Kaiserpark-Ultra noch ein paar Runden drehen müssen.

*Foto: Wkipedia

7 Kommentare:

  1. Runden drehen finde ich eigentlich ganz okay. Immer ist etwas los auf der Strecke und das gleicht die mit der Zeit etwas langsame Rundenführung doch wieder aus.
    Glückwunsch zu dem tollen Ergebnis!

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  2. Runde um Runde durch einen Park zu drehen, das kennst Du ja schon :-) Dass man bei deren 30 auf Themen wie Drogenkonsum kommen kann, ist da verständlich ...
    Herzliche Glückwünsche beim keinesfalls vom Winde verwehten Ergebnis!
    Liebe Grüße
    Elke

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    1. Ja, die Einladung für die Frühjahrsrunden kam ja gerade erst dieser Tage.
      Danke, Elke!

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    2. Wir sind da leider im Urlaub woanders :-(
      LG
      Elke

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  3. Oh ja, wir haben letztes Wochenende auch Sturmerfahrung beim Ultra gesammelt :-)))
    Und wenn man dann noch so viele Runden drehen muss ... Aber anscheinend waren es ja noch nicht genug ;-)
    Glückwunsch zum bestandenen Runden- Ultra :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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