Montag, 26. Februar 2018

Armleuchter mit Russenpeitsche - Der Grüngürtel-Ultra um Köln



Noch nie sah ich so eine edle Start-Ziel-Location wie beim Grüngürtel-Ultra über 63 km um Köln! An der hohen Decke des lichtdurchfluteten Rundbaus prangt ein riesiger Kronleuchter. Ich werde fotografiert, als ich das Luxus-Objekt bestaune. Bildtitel: „Kronleuchter mit Armleuchter“. 
 
Das Spitzenfeld eilt von hinnen
Die Veranstalter Thorsten Klenke und Thomas Eller punkten nicht nur mit edlem Ambiente. Sie empfangen uns mit Kaffee und Laugenbrezeln und verteilen Startnummern mit Namensaufdruck. Diese tragen das Logo des nahezu perfekt beschilderten Rundweges G1, den wir gleich belaufen werden. Außerdem sind schon die Finisher-Trophäen zu bewundern. Kacheln, auf denen das Wanderweg-Logo prangt, sind mit den Namen der Finisher personalisiert und in einem feinen Holzrahmen gefasst. Auf die ganz Schnellen warten Pokale in Form des stilisierten Kölner Doms.

So ein Pokal ist ein toller Anreiz, doch ich will heute nicht ans Limit gehen. Zu Hause wälzt sich die Familie mit schwerer Grippe auf dem Siechbett, und mir kratzt es auch schon im Hals. Da möchte ich das Open-Window nicht über Gebühr weit aufstossen, zumal in einer Woche eine Reise gebucht ist, die ich gern gesund antreten würde. Also halte ich mich in respektvollem Abstand zur Führungssgruppe. Die erste rote Ampel trennt uns endgültig.

Trophäen und Poser-Kram sind wohlfeil
Die Rotphasen-Wartegemeinschaft wächst und wird zur Laufgemeinschaft. Mit Toni begleite ich die führende Frau. Simone und ich hatten uns einst an einem lauen Mai-Abend in Eisenach kennengelernt und sofort die Nacht zusammen verbracht - mit 50 anderen Schläfern im Massenquartier vorm Rennsteig-Super-Marathon. 

Tonis beim „Kölnpfad“ erworbene Teil-Strecken-Kenntnis erweist sich als nützlich. Und sechs Augen sehen mehr als vier. Tendiert man im Duo dazu, beim Quatschen die Markierungen zu übersehen, passt einer von Dreien dann doch irgendwie auf. Obwohl auf der ganzen Strecken maximal drei Wanderwegzeichen fehlen, brauchen wir doch zusätzlich die Tracks auf zwei Uhren und die Karten-Navigation auf einem Handy. 

Der Spitzen-Läufer ist offenbar weniger gut präpariert, kommt er doch plötzlich mit seiner Radbegleitung von hinten! Da er sich mehrfach verläuft, passiert das von nun an öfter. Er zeigt die mentale Stärke, die ich gerne hätte, und nimmt es mit Humor. So wird das Duo im doppelten Sinne zum „Running Gag“. Gewinnen wird er trotz seines Umwegs von insgesamt vier Kilometern.

Die Sieg-Aspiranten haben mit einer Besonderheit zu tun. Die eine Hälfte der Starter läuft nämlich die Runde im Uhrzeigersinn, die andere entgegen. Dadurch kann man seine Position im Gesamtfeld nur anhand der Begegnungen abschätzen.

Grün und flach
Der Lauf macht seinem Namen alle Ehre. Nie hätte ich die Gegend um Köln für so grün gehalten! Bei dem herrlichen Wetter ist es einfach nur eine Freude draußen zu sein. Besonders schön sind die Passagen am Rhein entlang. Der Europäischen Union hat es sogar gefallen, die Aufstellung zweier Aussichtstürme auf einem Feld neben der Autobahn zu finanzieren. Es gibt aber auch historische Gebäude zu sehen und einen Schloßpark voller durchgeknallter Kunst und noch durchgeknallterer Pokemon-Go-Jäger. Beruhigend zu sehen, dass auch andere Leute abgefahrene Hobbys pflegen!

Toni berichtet von einem Weltrekordversuch, bei dem 330 von 400 Startern ins 100-km-Ziel gelangen mussten. Obwohl sie es schaffen, gab es keinen Eintrag ins Guinness-Buch. Der Abgesandte der Guinness-Kommission, der den Rekord bezeugen sollte, war nicht erschienen!

Wir laufen zwar nicht um den Weltrekord, aber Simone lässt durchblicken, dass sie die Spitzenposition doch ganz gerne bis ins Ziel verteidigen würde. Da wir einer anderen Läuferin schon kurz nach der Hälfte begegneten, scheint es angebracht, das einmal angeschlagene Tempo beizubehalten. Toni, der eigentlich nur im 6er Schnitt laufen wollte, geht es ab Kilometer 40 geruhsamer an. Für unser verbliebenes Duo wird es anstrengend. Denn dieser herrliche Sonnentag hat die Temperatur von den morgendlichen minus drei Grad mittlerweile um acht Grad ansteigen lassen. Die Medien hatten polare Kaltluft mit Sturm furchteinflößend als „Russenpeitsche“ angekündigt. Und nun sind wir viel zu warm angezogen.
 
Am Horizont der Dom
Ich leide außerdem unter den Auswirkungen meines Ernährungsexperiments. Mein Sohn hat mir vegane Energiekugeln aus Nüssen, Rosinen und Banane zubereitet, die ich statt industrieller Riegel verzehre. Die sind zwar sehr lecker und sättigend, verursachen aber extreme Blähungen. Also leide eigentlich nicht ich, sondern vor allem Simone. Darmwinde statt Polarsturm.

Wenn es an diesem hervorragend organisierten Lauf mit seinem üppig ausgestattenen VP auf reizvoller Strecke überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann ist es die Schranke, die sich auf den letzten Kilometern genau vor uns schließt, um drei Minuten lang unten zu bleiben. Bis hier lagen wir exakt im Plan, um unter sechs Stunden zu finishen. Aber drei Minuten auf vier Kilometern wieder herauszulaufen, ist uns schier unmöglich. Das Geile ist, wir versuchen es trotzdem!
 
Der Start ist das Ziel
Obwohl uns die Russen-Peitsche plötzlich ein paar heftige Böen entgegenschleudert, die uns fast zum Stillstand bringen, laufen wir am Ende die schnellsten Tageskilometer und drücken die Pace final unter 5 min/km. Wir kacheln für die Kacheln! Meine Begleiterin hat noch die Kraft zu sprechen und erzählt etwas über die Frauen, die uns begegnen. Entweder halluziniert sie unter akuter Sauerstoffnot oder ich laufe mit Tunnelblick. Jedenfalls sehe ich weder Frauen noch sonst jemanden.

Es nützt alles nichts. Wir reißen die 6-Stunden-Marke knapp. Zu unserem Glück werden bei der Zeitmessung keine Sekunden erfasst, so dass wir uns eine glatte 6:00 aufschreiben dürfen. Wir teilen uns den siebten Platz, und Simone darf den Dom-förmigen Siegespokal der Damen in ihre Trophäen-Sammlung aufnehmen.
 
Lüstern, aber ohne Armleuchter

Montag, 19. Februar 2018

"Abherten" im Februar - Die Bertlicher Straßenläufe

In Herten finden dreimal im Jahr die Bertlicher Straßenläufe statt. Die Veranstaltung besticht unter anderem durch ihr Kuchenbuffett. Der erfahrene Süßwarenliebhaber sichert sich seine Ration bereits vor dem Lauf und lässt sie sich für später weglegen.

Marathonstart im Morgenlicht
Obwohl die Athleten hier aus acht Distanzen wählen können, treffe ich Marcel und Marco am Marathonstart. Die erste der drei sonnigen Runden laufen wir im Rudel. Wer uns zuhört, fühlt sich wie bei einem Treffen der Weight-Watchers. Denn drei trainierte Ultras mit einem geschätzten Körperfettanteil von 17% jammern über ihre Gewichtsprobleme!

Ein anderes Läuferthema wird ebenfalls behandelt und sogar einer Lösung zugeführt. IT-Spezialist Marco verrät uns einen Trick, wie sich Veranstaltungs-Fotos herunterladen lassen, auch wenn die Bilder-Galerie den Rechtsklick nicht erlaubt.

Biologisch bedingte Pausen zerreissen unsere Läufergemeinschaft in Runde Zwei. Ich hänge mich an einen Mann in Gelb. Der scheint jedoch einen negativen Split zu planen und beschleunigt nach der Hälfte. Waren wir für die geplante 3:30er Zielzeit ohnehin schon zu schnell unterwegs, wird es jetzt richtig anstrengend. Mir hängt noch das letzte Wochenende an. Schon in den 20er Kilometern fange ich an, die Rest-Kilometer auszurechnen. Kein gutes Zeichen!

Streckenmarkierung - im Hintergrund der Moderatoren-Ausguck
Irgendwann muss ich den Gelben ziehen lassen. Aber ein Marathon ist immer für eine Überraschung gut. In den 30ern bricht der leuchtend Gewandete offenbar ein und fällt hinter mich zurück. Noch viel schlimmer hat es einen Lauffreund getroffen, auf den ich als nächsten treffe. Schon von Weitem sind sein Schreien und Stöhnen zu vernehmen. Dazu schlägt er sich mit beiden Händen auf die Oberschenkel, während er hoppelnd vorwärts springt. Scheinbar plagen ihn so starke Krämpfe, dass sein ganzer Oberkörper völlig schief gezogen ist.

Da relativiert sich das eigene Befinden doch erheblich. Trotzdem fühlt sich heute, was nur ein Tempo-Trainingslauf werden sollte, beinahe wie ein Marathon auf Bestzeit an. Mir tut alles weh! Aber das Rennen hat sich mittlerweile verselbstständigt. Wollte ich mich am Morgen noch für den Grüngürtel-Ultra am nächsten Wochenende schonen, setze ich jetzt zur Endbeschleunigung an.

Nach fast 42 Asphalt-Kilometern gibt es auf den letzten Metern eine trailige Überaschung. Die  Schlacke im Stadion ist im Sonnenschein an der Oberfläche aufgetaut und hat sich so in roten Schlamm verwandelt. Auf profillosen Sohlen schlittere ich mit ehemals weißen Schuhen nach 3:24:30 ins Ziel.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Har(d)ter Karnevalslauf



Der Junior will einen neuen Vorstoß wagen, um seine Zehner-pB unter 39 Minuten zu bringen. Ich bin „nur mit“. Ein bisschen Tempotraining kann ja nicht schaden. So stehen wir beide beim Hardter Karnevalslauf am Start – er direkt an der Startlinie, ich etwa in fünfter Reihe. Schon nach dem Schuss bereue ich meine Zurückhaltung. Ich stecke im Pulk fest, während mein Sohn und sein Vereinskamerad einen ordentlichen Vorsprung aufbauen.


Beim Lesen meiner Blogeinträge offenbart sich ein Muster. Gute Zeiten lief ich meist dann, wenn es nicht geplant und beabsichtigt war. Und auch heute weicht die Müdigkeit nach etwa drei Kilometern aus den Knochen. Plötzlich spüre ich: ich bin „drin“ in diesem Lauf. Der Abstand zu Sohn&Co bleibt konstant.

Zu verdanken ist das mal wieder den jungen Frauen. Zwei haben sich an mir festgekrallt. Gelegentliche Ausbruchsversuche der einen nehme ich zum Anlass, ein wenig Wettkampf-Atmosphäre aufkommen zu lassen. Nach der Hälfte hat sie offenbar ihr Pulver verschossen. Der Abstand zu Sohn&Co bleibt konstant.

Nach sechs Kilometern setzt dafür Julia zum Endspurt an. Mit diesem Namen wird die zweite im Bunde von den Zuschauern angefeuert. Ich lasse mich mitreissen. Julia liefert ein strategisch geschicktes Rennen ab. Nach ihrer anfänglichen Zurückhaltung zieht sie jetzt an jeder Menge weiblicher Konkurrenz vorbei. Schließlich ist nur noch die Zweitplatzierte vor uns. Der Abstand zu Sohn&Co schrumpft.

Bei Kilometer Acht muss ich meine Häsin ziehen lassen. Mein Nachwuchs hebt nun seinerseits zur Endbeschleunigung an und vergrößert zusehends den Abstand zwischen aus. Dabei hatte ich ihn fast eingeholt! Na, wenigstens an seinen Kameraden könnte ich noch rankommen. Oder an die Frau, die Julia mittlerweile auf den dritten Platz verwiesen hat.

Es wird ein zäher Kampf. Mit mir selbst. War der erste heute der langsamste Kilometer, so wird der letzte jetzt der mit der schnellsten Zeit. Ganz kurz vor der Ziellinie gelingt es mir mit einem allerletzten Aufbäumen, die von Julia mittlerweile auf den dritten Rang verwiesene Frau hinter mir zu lassen – immerhin eine Vizeweltmeisterin, Europameisterin und Deutsche Meisterin.

Im Ziel erwartet mich eine unerwartete Freude in Form einer 38:06 auf der Uhr! Hätte ich geahnt, dass ich jemals wieder in solche Zeitbereiche vorstossen würde, hätte ich mir die neun zur pB fehlenden Sekunden auch noch irgendwie rausgeklingelt! 

Mein Sohn ist zwar längst im Ziel, aber damit bereits unterwegs in eine andere Liga. Sein grandioser Endspurt hat ihm eine 37:40 beschert! Der sichere AK-Gewinn und der Ehrenpreis (eine Flasche Bier) sind da nur Nebensache.
 

Dienstag, 6. Februar 2018

Ohne Arschleder zum Hivernaltrail


Erst rennst du, zwei Stufen auf einmal nehmend. Dann reicht die Kraft nur noch für eine Stufe. Und oben musst du gehen. So gestaltete sich der Auftakt zum Hivernaltrail bei meinen letzten Teilnahmen, als es gleich zu Beginn die längste Treppe Hollands am Wilhelminaberg zu erklimmen galt. Diesmal bin ich schlauer und gehe konsequent von unten bis oben. Trotzdem finde ich mich auf der Haldenspitze an dritter Position wieder!


Die letzten Tage hatte ich mich nicht besondes gut gefühlt. Deshalb wollte ich heute den Schonwaschgang einlegen und gemütlich fotografierend dahintraben. Aber die Aussicht auf einen dritten Platz reizt mich jetzt irgendwie doch. Da die beiden Führenden ganz plötzlich aus dem Sichtfeld verschwunden sind, folge ich den neongrünen Pfeilen und staune über die sehr coolen Singletrails. Früher verlief die Strecke anders. Dann kommt mir alles wieder bekannt vor – verdächtig bekannt! Das ist doch der Weg zum Zieleinlauf! Nun ja, diesmal laufe ich ja die 50 km, und nicht die 30. Vielleicht gibt es da eine Einführungsschleife? Schließlich rennen mir ja noch mindestens zwei Andere hinterher.


Nach gut vier Kilometern bin ich wieder am Start, wo sich gerade die Aspiranten der nächsten Distanz unter dem Bogen versammeln. Die Verantwortlichen zeigen wenig Interesse an meinem Missgeschick und dem meiner Nachfolger. Frust! Aber nach vier Kilometern wieder nach Hause zu fahren, ist auch keine Option. Der wahre Ultra nimmt eben erstmal vier Kilometer Anlauf! Auf zur nächsten „Runde“! Oder besser nicht, denn nochmal das gleiche Halden-Disaster tue ich mir nicht an. Früher kam man „hinter“ dem Steinkohle-Abraum-Hügel herunter. Also umlaufe ich den Haldenkegel, sämtliche Beschilderungen ignorierend. Und siehe da, plötzlich kommt mir das Gelände bekannt vor. Zwei späte 50-km-Läufer sind dort auch anzutreffen. Nach deren Aussage gab es allgemeine Wegfindungsprobleme. Nachts habe der Night-Trail stattgefunden und bereits da hätten Jugendliche ein paar Schilder manipuliert.


Ab jetzt weicht das innerliche „Nie wieder Hivernal-Trail“ dem Genießen der genialen Strecke durch lichten Buchenwald und über windige Felder im Flockenwirbel. „Über Felder“ heißt hier: quer über‘s Feld - über ein Feld, das unter Wasser steht. Dagegen wirkt der BaTalU rückblickend wie ein Straßenlauf! Erst taucht der Fuß in die eiskalte Brühe, dann saugt er sich in dem Matsch darunter fest. Das Laufen wird so, nun ja, leicht kräftezehrend. Anstrengend sind auch die kurzen, knackigen Steigungen. In der morgendlichen Anmoderation auf Holländisch hatte ich die Wortgruppe „Deutsche Berg“ herauszuhören geglaubt, als alle sich zum Horizont gewendet hatten, wo eine zweite Halde aufragte. Mittlerweile habe ich das Ungetüm direkt vor der Brust. Die Beschilderung ist tatsächlich in Deutsch: „Aussichtspunkt Gipfelblick“. Nach dem steilen Aufstieg bietet sich eine tolle Fernsicht – auf weitere Halden im ansonsten platten Land. Offenbar befinde ich mich auf der deutschen „Halde Adolf Merkstein“. Der Lauf ist also in jeder Hinsicht ein Grenzgang.


Ein besonders schönes Bächlein mit Mühlen und Wasserschloss ist als „grenzenloses Wurmtal“ beschildert. Trabte man in den Vorjahren im Wesentlichen auf dem Hinweg zurück, so hat man jetzt eine wunderschöne Variante oberhalb etlicher Seen gefunden. Eines der Seegrundstücke wird nicht nur von einem schlossartigen Gebäude geziert, sondern auch von zahlreichen, riesigen Kunstobjekten. Ein Hund in Sauriergröße dreht mir seinen massiven Bronze-Hintern zu.

Während ich von hinten durch die spärliche  Läuferschar trotte, treffe ich auch auf den nackten Mann. Die Kommentare der Umstehenden waren ihm gewiss, als er bei Null Grad in kurzen Hosen und ärmellosem Shirt an den Start trat. Doch dann zündete er die nächste Stufe und zog das Hemd auch noch aus! 


Auf eine finale Bachquerung folgt der letzte Haldenaufstieg. Wenn ich nicht wieder etwas falsch gemacht habe, ist die Wegführung auch hier neu. Wir müssen noch einmal ganz die Halde hinauf, so dass sich letztlich gut 1000 Höhenmeter im Garmin akkumulieren. Böses Déjà-vu? Ich finde mich auf der Route wieder, die ich am Morgen schon einmal zum Ziel gelaufen war. Nur kommen mir jetzt die Single-Trails nicht mehr ganz so cool vor. Mittlerweile haben sie sich in Skipisten verwandelt. Ich stelle mich auf beide Füße und schlittere wie mit Gleitschuhen von Bremsbaum zu Bremsbaum. Es kommt, wie es kommen muss. Ein paar Meter fahre ich die Steinkohleabbau-Halde passenderweise wie ein Bergmann auf seinem Arschleder zu Tale. Nur ohne Arschleder.


Ins Ziel schaffe ich es, nicht aber in die offizielle Ergebnisliste. Bin wohl zu weit gelaufen. 53 Kilometer hat die GPS-Messung aufgezeichnet, als ich nach 5:18:18 meine Medaille umgehängt bekomme.

Dominiert in Deutschland „Erdinger“ die Zielverpflegungsbereiche, so ist es in Holland „Chocomel“. Drei Becher und ich habe alle Kalorien des Laufes wieder rein!