Freitag, 13. September 2013

2000 Schwänze und ein Sperrmülltriathlet

Ich bin ein Sperrmüllfreak. Schon als Kind habe ich begeistert Kleinanzeigen in der Tageszeitung gelesen und geträumt, was ich mit dem ganzen alten Zeug anstellen könnte. "2000 Biberschwänze abzugeben!", annoncierte da zum Beispiel jemand. "Toll, die Pelze hängst du dir in deinem Zimmer an die Wand, wirkt doch bestimmt gemütlich." Damals wusste ich noch nicht, dass Biberschwänze Dachschindeln sind.

Spatz (Quelle: wikipedia)
Trotzdem hat sich die intensive Lektüre gelohnt. So fand ich auch meinen Spatz - für 150 Mark.  Für den selben Preis übergab mir später ein Bauer aus seiner Scheune seine 30 Jahre alte RT 125/2. Was der Bauer nicht wusste, als ich damit vom Hof fuhr: ich hatte noch gar keinen Motorrad-Führerschein.


RT 125/2 (Quelle: wikipedia)
Noch heute habe ich ein Auge auf jeden Sperrmüllhaufen, und manchmal auch zwei Hände darin.
Und deshalb bin ich seit gestern Rennradfahrer!
Sperrmüll

Ich musste nur Luft auf die Reifen pumpen, bevor ich erstmals in die Rennpedale treten konnte. OK, es ist nicht das neueste Modell. Zum Schalten an den Rahmen fassen zu müssen, ist wohl auch nicht mehr angesagt. Und der ambitionierte Karbon-Käufer wird die Nase rümpfen, wenn er das rostige Gefährt sieht. Aber ich habe ja noch Friedensware im Keller. Mit meinem Restbestand an Elsterglanz dürfte auch die Optik wieder hinzubekommen sein. Technisch ist das Veloziped jedenfalls sofort einsetzbar, wie eine Probefahrt offenbarte.

Nun träume ich wieder wie in meiner Kindheit Sperrmüllträume - diesmal von meinem ersten Volkstriathlon.

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