Wir begehen bzw. belaufen den Tag der Deutschen Einheit, und nicht Halloween. Trotzdem sind wir als Geisterjäger in den Wäldern der Elfringhausener Schweiz bei Sprockhövel unterwegs. Denn der private Einladungslauf über 29 km bzw. 55 km (1700 Hm) nennt sich "Sprocky Ultra Ghost 2.0".
Schon am Vortag war ich in der Gegend, um meiner Frau im Rahmen einer Wanderung mal zu zeigen, wo ich mich läuferisch so rumtreibe. Bei der Gelegenheit entstanden die Bilder von der Strecke, die sich als nicht repräsentativ erweisen. Es stellt sich schnell heraus, dass ich mit meiner Frau auf den harmlosen Passagen unterwegs war. (Zum Glück, denn schon da hieß es: "Was, diese rutschigen, schmalen Wege lauft ihr runter?!")
Der Gastgeber hat die besten Single-Trails seiner Heimatregion miteinander verbunden. Und wir dürfen dieses Feuerwerk der Eindrücke jetzt nach und nach zünden. Gelaufen wird nach GPX-Track. Anfangs verpasse ich so manchen Abzweig, weil ich in Ermangelung einer wahrnehmbaren Kreuzung keine Notwendigkeit sah, auf die Karte zu schauen. Der Trail-Master schickt uns scheinbar weglos ins Unterholz. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich eine leichte Trittspur.
Der Starkregen der letzten Nacht hat für eine gute Bewässerung der Pfade gesorgt. Ich glaube, es ist mein erster richtiger Matschlauf in diesem Jahr. Als ich zur Halbzeit wieder am Start/Ziel/VP auftauche, wird mir bescheinigt, dass ich bis hoch zum Nacken mit Schlamm bespritzt bin.
Für das finale Segment steigt Andreas mit ein, der keinen GPS-Receiver besitzt und sich meiner Führung anvertraut. Er unterhält mich bestens mit Klatsch aus der Ultra-Szene. Ich höre offenstehenden Mundes von einem Nichtläufer, der so plötzlich zum Ultra mutierte, dass er binnen Jahresfrist 20 Ultras lief und insgesamt 100 Marathons finishte. Das muss man erstmal auf die vorhandenen Wochenenden verteilen! An die "Stoß"-Belastung des Körpers möchte ich gar nicht erst denken.
Hatte ich morgens noch leicht schweres Gebein zu verzeichnen, läuft es gegen Ende immer fluffiger. Kaum haben wir uns versehen, sind 6:40:00 Stunden vergangen. Und wir dürfen uns schmutzig und verschwitzt in die gute Stube der Gastgeber setzen, wo der Lauf beim Kaffeetrinken mit der Übergabe der Trophäen einen würdigen Abschluss findet. Als einziger Finisher der Volldistanz darf ich mich sogar Gesamtsieger nennen!
Spooky Sprocky, fällt mir spontan ein. Habt ihr denn einen "Ghost" gesehen? Entweder hat der Veranstalter ein Riesenwohnzimmer, oder es war eine sehr familiäre Veranstaltung. Ich tippe auf letzteres und gratuliere zum erlaufenen Gesamtsieg (denn durchkommen muss man ja auch erstmal)!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Elke
Für Geistererscheinungen war der Lauf nicht lang genug :-D
LöschenDanke, Elke!
Matsch, Trails und kein wilder Wettkampf sondern Genuß, mehr braucht es wahrlich nicht!
AntwortenLöschenDu sagst es, Markus!
LöschenGesamtsieger ist Gesamtsieger, egal wie viel Konkurrenz. Diese Distanz muss man ja auch zuerst einmal laufen.
AntwortenLöschenAlso Glückwunsch :-)
Und ich bin etwas neidisch auf den Matsch. Ich will auch ...
Liebe Grüße
Helge
Danke, Helge!
LöschenWenn ich so auf die Wetterkarte gucke, wird das auch bei euch mit dem Matsch!
Gratuliere zum Lauf, Spaß und Erfolg!
AntwortenLöschenSprocky erinnert mich an die Fraggles. Hieß nicht ein Hund so?
Ciao,
Harald
Danke, ich glaube, es ging um das Wortspiel "Spooky <-> Sprockhövel".
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