Wupper-Kotten |
Schon bald wird es hell. Und mit der Sonne kommt die Wärme. Schicht um Schicht entblättere ich mich ins Begleitfahrzeug, das etwa aller 10 km als VP fungiert und auch unsere Kleiderbeutel transportiert.
Mobiler VP |
Nach der ersten Runde verlassen uns die 50-km-Läufer und wohl auch ein paar Aussteiger. Von 20 gemeldeten 100-km-Aspiranten waren 17 gestartet. Im Ziel werden wir jedoch nur zu neunt ankommen. Ein bisschen beneide ich diejenigen, die jetzt noch den ganzen sonnigen Samstag auf der Terrasse herumlümmeln können. Es ist ja erst Mittag. Aber wir werden noch bis zum Abend weiterlaufen!
Nun wird das Tempo gleichmäßiger. In der großen Gruppe führte jede Verengung zu Stau mit nervigem Stop&Go. Im Pulk hatte ich sogar eine Stufe übersehen und mich auf allen Vieren wiedergefunden.
Claudi umschwirrt uns wie ein Hütehund. Mal bremst sie vorne, mal zieht sie hinten. Und immer behält sie ihre gute Laune! Bei km 90 dreht sie so richtig auf und zieht alle Motivationsregister. Zwei Mitläufer wollen hier aussteigen. Aber es gelingt ihr, die beiden zum Weiterlaufen aufzubauen.
Die letzten Kilometer haben es ziemlich in sich. Es geht sehr lange und recht steil bergauf. Die einheimischen Begleitläufer sprechen allerdings nur von einem "Bergischen Hubbel". Mit 1300 Hm gilt die Strecke für Bergische Verhältnisse als "entschärft". Mir fällt es trotzdem zunehmend schwer. Die Achillessehnen ächzen, und am linken Fuß fühlt es sich an, als ob sich der Nagel des kleinen Zehs ins Fleisch des Nachbarzehs bohrt. Am 95-km-VP schaue ich mal nach, wie tief er schon "drin" ist. Aber der Nachbarzeh ist völlig intakt! Der Nagel des kleinen Zehs ist unter Druck geraten und schmerzt. Für die verbleibenden 5 km ist das eine erträgliche Kleinigkeit. Aber für weitere 66 km wie sie zu Pfingsten geplant sind?
Diese letzte, kurze Pause lässt uns alle sofort frösteln. Zum Heizen ist keine Energie mehr übrig. Da bleibt nur Laufen, um warm zu werden. Und so erreichen wir alle gemeinsam das Freibad Ittertal nach 13:22:40, wo wir köstlich bewirtet werden und sogar Pokale erhalten.
Interessanter Lauf. Vor allem als Gruppenevent. Sowas könnte ich mir auch mal vorstellen
AntwortenLöschenSich alleine zu einem 100er Trainingslauf aufzuraffen, ist doch eher schwierig.
LöschenSo ein sympathischer Freundschaftslauf wäre ja tatsächlich irgendwann mal eine Option sich an den 100er heran zu wagen. Zumal in der "Nachbarschaft".
AntwortenLöschenKlar, der findet jedes Jahr statt. Guck dir auch mal den Klingenpfadlauf an.
LöschenEs gibt Leute, die 90 km von 100 km laufen und dann aufgeben wollen? Bis km 80 wird ich das echt verstehen. Aber 10 km vor dem Ziel?
AntwortenLöschenGut, das die überredet werden konnten :-)
Glückwunsch zum 100er.
Ich kann mich den beiden Kommentatoren oben übrigens nicht anschließen: für mich wäre das unvorstellbar.
Danke! Ja, die hätten sich am nächsten Tag sehr geärgert, wenn sie ausgestiegen wären. Das Argument hat sie dann auch überzeugt.
LöschenAuch meinerseits ganz herzliche Glückwünsche zu dieser Leistung. "Verweichlichung" auf ganz hohem Niveau, sage ich da mal. Dass eine Dame den Haufen Jungs da gecoacht hat, das hat aber mal was!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Elke
Um es mit Werner Sonntag zu sagen: "Die Frau ist ein Dauerleister." ;-)
LöschenWenn du als das Pulsmesser in Solingen läufst, muss es ja eine ganz scharfe Sache werden. :-)
AntwortenLöschenCiao,
Harald
Ja, wir waren schnittig unterwegs!
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