Mittwoch, 3. Juni 2015

Tunnelblick beim Panoramaweglauf

Die Trasse der stillgelegten Niederbergbahn wurde asphaltiert und zum "Panoramaradweg" umgewidmet. Damit bietet sich der Kurs auch für läuferische Aktivitäten an. Zwei offizielle Laufveranstaltungen finden auf der ehemaligen Bahnlinie statt. Die Gefällestrecke eignet sich auch hervorragend als Trainingsgebiet. Das "Marathonteam Ratingen" hat am 31. Mai dorthin eingeladen, und die Pulsmesser folgen dem Ruf.

Wir starten im Ruhrtal. Von hier führt der Weg die nächsten achtzehn Kilometer bergan, nicht steil, aber stetig. Genau die Steilheit, die eine Lok bewältigen kann, und die einem Läufer auf Dauer den Stecker zieht. Nachlesen kann man das in den Laufberichten vom WHEW, einem 100-km-Lauf, der über ehemalige Bahntrassen von Wuppertal über Hattingen und Essen zurück nach Wuppertal führt. Am Beginn des Anstiegs haben die Ultraläufer schon 60 Kilometer der sonst überwiegend flachen Strecke in den Beinen und quälen sich hier entsprechend hinauf.

Auch ich muss Federn lassen. Anfangs erwäge ich noch, nach dem Gemeinschaftslauf ein paar Extra-Kilometer anzuhängen. Doch je höher ich komme, desto mehr spüre ich die Blessuren, die der 80-km-Lauf der Vorwoche meinem Bewegungsapparat zugefügt hat. Es zwickt rechts in Ferse und Knie. Irgendwann muss man es auch mal gut sein lassen. Die Extrameilen werden vom Plan gestrichen.


Vorbei geht es am Heiligenhauser Sportfeld, das den Start- und Zielbereich des Panoramaweglaufes bildet, der hier im September stattfindet. Bei Distanzen bis zu 10 Kilometern wird aus dem Stadion auf den Panormaweg und dort bergauf bis zur Wendemarke gelaufen, um nun bergab am Stadion und den dortigen Zuschauern vorbei der unteren Wendestelle entgegen zu streben. Von da geht es zurück ins Stadion.

Den oberen Wendepunkt des Panoramaweglaufes erreiche ich heute zusammen mit Andrzej. Und auch wir kehren hier um. Das ist das Schöne an so einem Gruppenlauf auf einer Pendelstrecke. Jeder kann Tempo und Distanz nach seinem persönlichen Trainingsplan wählen, und doch kommen alle etwa zeitgleich ins Ziel.

Der Junior läuft so lange bergauf, bis wir uns begegnen. Damit hat er sich beinahe übernommen. Wir lassen den schnellen Andrzej ziehen und joggen gemeinsam zurück. Der Pulsmesser-Nachwuchs tut sich schwer, ist er doch auf minimalistisches Schuhwerk umgestiegen, ohne die Mittelfußtechnik schon über eine so lange Distanz durchhalten zu können.

Tunnelblick
Der Lauf endet mit Tunnelblick. Denn die Strecke führt durch eine Eisenbahnunterführung zum Zielbereich. Dieser wird, wie so oft bei Läufen, von Mika betrieben. Mika stellt aber heute kein Championchip-Zeitmess-System zu Verfügung, sondern versorgt uns aus dem Eis-Cafè "Mikas Eisbox" heraus mit Zielverpflegung.


6 Kommentare:

  1. Interessante Strecke, was es nicht alles gibt! Vom Neandertal ab in den Tunnel. Das Eis hätte ich da auch bevorzugt!
    Schönen Feiertag und liebe Grüße
    Elke

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    1. "Wiener Mandel" war besonders lecker. Dir auch einen schönen Feiertag, Elke!

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  2. Alle Achtung das du nach diesem 80 km Lauf schon wieder so auf den Beinen bist. Und irgendwie beruhigend, das auch du dann irgendwie was merkst :-)
    Ich wusste gar nicht, das Mika Timing auch in Eis macht :-D
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Ja, ich muss wohl noch ein wenig eisessend regenieren.

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  3. Also wenn ich die Wahl hätte, würde ich nach dem Lauf auch lieber am Eis lecken als an so 'nem Chip.....

    Liebe Grüße,
    Harald

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    1. Vielleicht können die die Transponder künftig in Eis statt in Plastik hüllen. Nur, wer es vor der Schmelze ins Ziel schafft, wird gewertet und kann noch daran lecken.

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